Die ersten Wochen mit meinem Auslandshund

Ratgeber

Mein Hund aus dem Ausland – die ersten Wochen mit meinem Auslandshund

von | 19.04.2018 | Hundewissen, Ratgeber, Rund um den Hund, Tierschutz | 48 Kommentare

Wenn du dich entschieden hast, deinen Hund aus dem Tierschutz bzw. von einer Hundevermittlung zu adoptieren, steht dir eine spannende Zeit bevor. Spannend, weil du ein neues Familienmitglied aufnimmst, dessen Geschichte du nicht oder nur teilweise kennst und dir der Hund ja nicht erzählen kann, was er erlebt und wie er dabei empfunden hat. Spannend, weil ihr beide euch zunächst mal kennenlernen müsst, um einander einschätzen und vertrauen zu lernen. Dabei kann es durchaus zwischendurch auch zu „Spannungen“ zwischen euch beiden kommen. Sorge dich nicht, mit viel Geduld und Spucke, und möglicherweise auch ein bisschen Mut, bekommt ihr das sicher hin! Dieser Artikel soll dir ein erster Ratgeber sein, wie du es dir und deinem Hund am Anfang möglichst leicht machen kannst. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn so unterschiedlich die Menschen, ebenso unterschiedlich sind auch die Hunde und deren gemeinsame Erlebnisse und Geschichten. Ich zähle hier Trainingstipps auf, die ich in meiner Arbeit als Hundetrainerin alltäglich und besonders häufig ausspreche. Dieser Ratgeber soll euch über die ersten Tage bis Wochen bringen, jedoch ersetzt er kein 1:1 Hundetraining mit einem/r erfahrenen Experten/in.
Vertrauen fassen - die ersten Stunden mit deinem Auslandshund

Die ersten Stunden mit meinem Auslandshund

Die ersten Stunden nach der Ankunft im neuen Heim werden unterschiedlich erlebt. Wie dein Hund sich verhält, ist abhängig davon, wie er den Schock, plötzlich und quasi ungefragt in deiner Wohnung zu sitzen, verarbeitet. Deshalb wird dieser Abschnitt nach möglichen Verhaltensweisen unterteilt:

Der Hinterherläufer

Viele Hunde suchen sich einen Menschen aus der Familie aus, an dessen Fersen sie sich heften. Sie empfinden diesen Menschen als Sicherheit. In den ersten Tagen ist das völlig normal und deshalb sollte es auch vorerst geduldet werden. Dein Hund hat beschlossen, dass du oder ein Familienmitglied jetzt der Fels in der Brandung seid und du ihm die Welt schon zeigen wirst. Um die Gefühlswelt deines Hundes etwas besser zu verstehen, biete ich dir hier ein kleines Beispiel an: Stell dir vor, du kommst als Praktikant in eine neue Firma und anfangs weißt man dir keine Abteilung, kein Betreuer und auch keine Aufgabe zu. Du bist natürlich völlig verwirrt. Um dem ganzen noch eine Krone aufzusetzen, bist du im Ausland und alle sprechen eine Sprache die du nur wenig oder gar nicht kennst. Logischerweise heftest du dich an die Fersen des einen Menschen, mit dem du bisher am meisten Kontakt hattest. Das kann die Empfangsleitung sein, die Personalleitung, oder jemand, der dir die Arbeitskleidung ausgehändigt hat. Wenn du ein sehr strategisch veranlagter Mensch bist, beobachtest du vielleicht auch zuerst und beschließt, dich demjenigen anzuschließen, der in der Abteilung, in der du gerade stehst, besonders viel zu sagen hat, weil er scheinbar mit vielen Mitarbeitern in Kontakt steht oder Menschen im respektvoll begegnen und häufig nicken, wenn er (scheinbar) eine Aufgabe erteilt.

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Wenn du Ruhe, Souveränität und Entspannung vorlebst, kann dein Vierbeiner nach und nach auch entspannen.
Lange Rede kurzer Sinn, du suchst dir jemanden aus, der dir vertrauensvoll erscheint und du orientierst dich an ihm. Schickt er dich nicht weg, gibt es dir Sicherheit, dich an ihm orientieren zu können und nach und nach besteht die Möglichkeit, dass er dich mit Aufgaben und Informationen vertraut macht. Gönne also deinem neuen hündischen Verfolger etwas Zeit, sich seine neue Welt aus deinem sicheren Schatten anschauen zu können und schicke ihn nicht sofort wieder weg. Bedenke bitte auch, dass du ihn die ersten Tage nicht gleich für längere Zeit als wenige Minuten allein lassen solltest, denn das könnte seine Welt vorerst ganz schön durcheinander bringen. Wenn er die ersten Tage hinter dir her trottet, lass ihn das tun. Gib ihm die Möglichkeit, neben deinem Bett zu schlafen, damit er sich nachts sicher fühlen kann. Wenn du Ruhe, Souveränität und Entspannung vorlebst, kann dein Vierbeiner nach und nach auch entspannen. Der Zeitpunkt, ab dem er sich dann auch abseits von dir hinlegt, zeigt dir, dass er nach und nach etwas ankommen kann. Nun ist wichtig, dass du ihm Plätze im Haus zuweist, an denen er sich niederlassen darf. Sinnvoll sind Liegestellen außerhalb der Dreh- und Angelpunkte deines Hauses. Generell also abseits von Türen, Eingangsbereichen, Treppenaufgängen, Fluren etc. So kann dein Hund an den Liegestellen nämlich auch wirklich zur Ruhe kommen, da er in der Ruhe nicht durch „Durchgangsverkehr“ gestört werden kann. So machst du ihm auch ganz nebenbei klar, dass er nicht für den Bereich „Sicherheit und Kontrolle“ in eurer Familie zuständig ist.
Hund versteckt sich nach Adoption

Der Verstecker:

Manche Hunde stehen nach ihrer Adoption so unter Schock, dass sie die neuen Reize in ihrem neuen Zuhause gar nicht verarbeiten können. Sie verkriechen sich im Badezimmer unter einem Schrank, im Schlafzimmer unter dem Bett oder an einem anderen, schwer erreichbaren Ort im Haus. Auch das ist völlig normal und abhängig davon, wie sehr sich die Umwelt seines vorherigen Lebens von seinem neuen Zuhause unterscheidet und wie seine Persönlichkeit strukturiert ist.

Wenn dein Hund also ankommt und sich bei der ersten Gelegenheit verzieht, dann gib ihm Raum und Zeit, sich etwas zu erholen, langsam aufzutauen und dann nach und nach zu dir zu kommen. Wie lange dieser Prozess dauert, kann ganz unterschiedlich sein. Die meisten Hunde kommen nach 5-7 Tagen von ganz alleine. Andere brauchen aber auch mehrere Wochen. Es gibt hier keine Faustregel, die besagt, wie lange das Ankommen dauern kann. Nehmen wir an, dein Hund hat sich unter den Badezimmerschrank verzogen und kommt nicht mehr heraus. Bitte lass ihm tagsüber die Tür offen, sodass er herauskommen kann, wenn er bereit dazu ist. Außerdem kann er so schon aus seinem sicheren Hafen mit den Alltagsgeräuschen vertraut werden. Bitte warte aber nicht vor seinem Versteck und buhle nicht darum, dass er herauskommt. Das macht ihm mit großer Wahrscheinlichkeit nur noch mehr Angst. Vernünftiger ist es, die nächsten Tage das Futter nebenbei und ohne ihn anzusprechen nah vorm Schrank abzustellen, den Raum zu verlassen und ihm die Möglichkeit zu lassen, es sich zu holen, wenn er bereit dazu ist. Irgendwann wird dein Hund sich lösen müssen und, da er noch kein Vertrauen zu dir hat, wird es wohl im Haus passieren. Bitte ärgere dich nicht darüber. Wenn ihr erst zueinander Vertrauen habt, können wir an der Stubenreinheit arbeiten. Bis dahin, wischt du das Malheur einfach weg (am besten mit Essigwasser nachwaschen) und kommentierst es nicht weiter.
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Jedenfalls solltest du etwas tun, was dich körperlich in Ruhe hält und gleichzeitig Desinteressiert erscheinen lässt. Warte ab, ob dein vierbeiniger Freund in deiner Gegenwart essen möchte und gestalte für einige Tage die Nahrungsaufnahme auf diese Art und Weise.
Wenn dein Hund sein Versteck dann verlässt, um die Umgebung zu erkunden, gibst du ihm am Anfang am besten die Möglichkeit, dich nur von hinten zu betrachten. Zeige ihm in Hundesprache durch deine Ignoranz (=Bewusstes Wegdrehen), dass du mit ihm keinen Ärger haben willst. Verhalte dich ruhig. Vermeide hektische Bewegungen und laute Gespräche. Irgendwann wird dein neuer Freund wissen wollen, wie das Gesicht dieses Menschen aussieht, mit dem er da zusammen lebt. Dann wird er mal einen kleinen Blick zu dir wagen. Schau ihm auch dann nicht in die Augen, sondern schaue bewusst an ihm vorbei. Wenn er endlich nahe kommt, um dich zu beschnuppern, berühre ihn nicht! Gib ihm mindestens noch drei Tage Zeit, bevor du ihn zum ersten Mal überhaupt versuchst zu berühren. Gute Möglichkeiten, um dann nach und nach einander näher zu kommen ist, gemeinsam zu essen. Wenn dein Hund noch immer im Badezimmer schlafen will, dann wählst du diesen Ort, um die neue Übung zu machen. Sollte dein Hund bereits freiwillig auch in anderen Räumen sitzen oder liegen, empfehle ich dir den größten Raum, in dem dein Hund freiwillig verweilt. Dort stellst du den Futternapf mit guten Leckereien auf und setzt dich möglichst weit weg davon auf den Boden. Dort kannst du zum Beispiel lesen, oder mit Kopfhörern einen Film auf dem Handy anschauen. Jedenfalls solltest du etwas tun, was dich körperlich in Ruhe hält und gleichzeitig Desinteressiert erscheinen lässt. Warte ab, ob dein vierbeiniger Freund in deiner Gegenwart essen möchte und gestalte für einige Tage die Nahrungsaufnahme auf diese Art und Weise. Wenn das gut funktioniert, setzt du dich an einem neuen Tag  wieder in die Ecke, dieses Mal aber mit dem Napf in der Hand. Am besten befindet sich werfbares Futter darin. Zum Beispiel Trockenfutter, gekochte Fleischstücke, Nudeln oder ähnliches. Nun wirfst du mit möglichst wenig Bewegung deinerseits, das Futter in die Richtung, in der vorher immer der Napf stand. Nimmt dein Hund das Futter, wirfst du das nächste Stückchen in eine andere Ecke des Raumes. Hat er genug Vertrauen, um sich das Futter zu holen, variierst du den Fallort des Futterstückes in den Abständen zu dir. Mal ist es weiter weg, mal muss dein Hund schon relativ nah an dich heran. Hier kannst du gut erkennen, ab welcher Distanz zu dir dein Hund sich nicht mehr sicher fühlt. Du kannst so lange üben, bis er freiwillig und freudig aus deiner Hand frisst. Dann kann man bestimmt auch bald Gassi gehen.

Die ersten Tage und Wochen

Gassi gehen mit meinem Hund aus dem Tierschutz

Gassi gehen mit deinem Auslandshund
Die wichtigste Regel vorweg: Für die ersten drei Monate des Zusammenlebens ist es generell nicht ratsam, den Hund frei laufen zu lassen. Ihr habt noch nicht genug Zeit gehabt, um nachhaltiges Vertrauen zueinander aufzubauen. Es besteht deshalb jederzeit die Möglichkeit, dass selbst der mutigste Hund erschrickt, davonrennt und sich sowie andere in Gefahr bringt. Solange ihr noch keinen Wildkontakt hattet, weißt du nicht sicher, wie dein Hund auf Wild reagiert und könnte jagen gehen. Außerdem sollte der Rückruf immer mindestens acht Wochen lang intensiv geübt werden, bevor man den Hund frei laufen lässt.
Bevor jedoch überhaupt ein Rückruf geübt werden kann, ist es sinnvoll, vorerst die Aufmerksamkeit auf den Menschen im Außenbereich zu üben. Die einfachste Übung der Welt ist Futter für Blickkontakt zu vergeben. Du wartest also beim Spazierengehen freiwillige und zufällige Blickkontakte deines Hundes ab und belohnst ihn dafür mit einer besonderen Leckerei. Je nachdem, wie sehr dein Hund schon Vertrauen gefasst hat, kannst du ihn aus der Hand füttern oder den Keks einfach auf den Boden werfen, so, dass dein Hund es sehen kann und er darf den Keks vom Boden essen. Wenn du diese Übung zwei Wochen lang machst, wirst du feststellen, dass dein Hund „fast“ nur noch Augen für dich hat und ihr könnt beginnen, weitere Übungen einzubauen.

Andere Menschen kommen zu Besuch…

So ein neuer Hund ist meistens auch für den Freundeskreis und Ihre Verwandtschaft sehr interessant. Vielleicht hast du auch Kinder die bereits kaum erwarten können, ihren neuen vierbeinigen Freund ihren Freunden vorstellen zu dürfen. Generell begrüße ich es, wenn Hunde mitten im Familienleben sind und deshalb auch fast überall mitkommen dürfen, wenn die Familie Ausflüge macht oder Besuch bekommt. Dennoch rate ich dir, dich in den ersten Wochen etwas zurückzuhalten. Gib deinem neuen Familienmitglied etwas Zeit, sich an die Personen im Haushalt zu gewöhnen und etwas Vertrauen zu euch  zu fassen, bevor du ihn mit weiteren Menschen und Tieren bekannt machst. Wenn du bemerkst, dass der Alltag schon sehr angenehm verläuft und ihr euch ausreichend aneinander gewöhnt habt, warte nochmal weitere fünf Tage, bevor du Besuch empfängst. So stellst du sicher, dass auch dein neuer Hund Zeit hatte, sich routiniert zu fühlen. Wenn dann der erste Besuch erwartet wird, ist es ratsam bereits gut vorbereitet zu sein. Wenn es klingelt, bringe zunächst den Hund auf seinen Platz, der natürlich abseits des Eingangsbereiches und auch nicht direkt neben dem Stuhl, auf dem du deinen Besucher platzieren möchtest, befindet. Dort leinst du den Hund an, damit er dir nicht zur Tür folgen kann und gib ihm gerne eine Leckerei, die ihn einige Minuten beschäftigt (z.B. ein Schweineohr, ein Stück Rinderkopfhaut o.Ä.). Nun holst du den Besucher an der Tür ab und geleitest ihn dorthin, wo er sich setzen darf. Bitte den Besucher vorab, deinem Hund nicht direkt in die Augen zu sehen und ihn am besten vorerst links liegen zu lassen. Möglicherweise beschäftigt sich der Hund ohnehin ausgiebig mit dem Knabberzeug, aber es ist auch möglich, dass er den Besucher erstmal anbellt. Was auch immer er tut, lasse ihm Zeit und kümmere dich um dich und den Besucher. Bellt er, macht es Sinn, sich zwischen Hund und Besucher zu positionieren und den Blick Richtung Besucher zu wenden. So vermittelst du dem Hund, dass du ihn beschützen willst. Sollte der Besucher nämlich versuchen einen von euch aufzuessen, würdest du dafür sorgen, dass der Hund nicht gleich zum „Hot-Dog“ wird. Wenn sich der Hund vollständig beruhigt hat, seinen Kauartikel aufgegessen hat und seelenruhig im Körbchen liegt, kannst du ihn von der Leine befreien. Geht er nun zum Besucher, ist das gestattet. Bleibt er auf seinem Platz, ist das ebenso erlaubt. Wenn er den Besucher nun anspringen oder anbellen sollte, bringe ihn sofort und in aller Ruhe zurück auf seinen Platz und leine ihn wieder an. Zeige deinem Hund für mindestens die nächsten dreißig Besucher, dass du dich verantwortungsbewusst um die Situation kümmerst und er in aller Ruhe zusehen kann.

Die Wahl der richtigen Hundeschule

Die Wahl der Hundeschule

Generell empfiehlt es sich schon vorab, also vor Adoption, einen Termin mit der Hundeschule des Vertrauens zu vereinbaren. Wenn der Hund bei dir einzieht, entstehen schnell Fragen und Unsicherheiten. Ein Hausbesuch in den ersten 14 Tagen nach Einzug des Hundes kann viele Fragen klären und vermeiden, dass große Missverständnisse euren gemeinsamen Vertrauensaufbau behindern.

Nach einer Eingewöhnung von zwei bis drei Wochen bei erwachsenen Hunden und von fünf bis sieben Tagen bei Welpen unter 16 Wochen sollte das erste Gruppentraining in Erwägung gezogen werden. Welche Themen ihr als erstes bearbeitet, ist abhängig von eurer gemeinsamen Lebenssituation und den gemeinsamen Bedürfnissen. Im Allgemeinen sind Kurse wie „Mut und Selbstvertrauen“ oder „Leinenführigkeit“ sehr sinnvoll. Denn in diesen Kursen übt man die  gemeinsame Kommunikation und es wird für ausreichend Abstand zwischen den Teilnehmern untereinander gesorgt. So kann man miteinander gut arbeiten, trotz der Ablenkung anderer Hunde.

Verbote

Eine der häufigsten Fragen, die mir als Hundetrainerin im Erstkontakt gestellt wird, ist, wie man dem Hund etwas verbieten kann. Meistens handelt es sich um Dinge wie Essen vom Tisch stehlen, Schuhe klauen und zerbeißen, nicht auf das Sofa springen, den Teppich nicht ankauen, etc. Ich kann völlig verstehen, dass man in den ersten Wochen überfordert ist und sich so mancher wundert, wie grenzenlos einige Hunde sein können. Wenn dein Hund ein Straßenhund ist, der keine Erfahrungen im Haushalt gemacht hat, besteht die Möglichkeit, dass er deinen Esstisch als guten Aussichtspunkt empfindet und deinen Mülleimer als abwechslungsreichen Futterautomaten. Da ein Hund in einer Menschenwelt fast alles falsch und nur wenig richtig machen kann – ist Streit und Fehler vermeiden meine liebste Variante. Stell dir vor, du kommst in eine völlig fremde Kultur und hattest keine Möglichkeit, dich vorab zu informieren. In dieser Kultur ist es unhöflich, seinem Gegenüber in die Augen zu schauen und zur Begrüßung nagt man am Zeigefinger des Anderen, statt sich die Hände zu schütteln. Außerdem isst man mit den Fingern, aber nur mit der rechten Hand. Du steckst also ganz fix in drei Situationen, wo dir dein Gegenüber sagt, dass du gerade alles Erdenkliche falsch machst. Wenn dein Tag weiter so verläuft, bist du schnell verzweifelt. Am Ende des Tages hast du wahrscheinlich die Nase voll und du beschließt, alles zu machen, was du für richtig hältst und was dir gefällt. Denn den anderen kannst du es gar nicht recht machen. So ähnlich geht es Hunden, die zum Kennenlernen nur Verbote erhalten. Deshalb, räume alles Weg, was dein Hund nicht zwischen die Zähne bekommen soll. Wenn er den Mülleimer nicht leeren soll, stelle diesen in einen Schrank, den dein Hund nicht einfach öffnen kann. Wenn du Wert auf ordentliche Schuhe und Teppiche legst, verstaue sie sicher. Und wenn du den Kuchen selbst essen möchtest, lass ihn nicht aus den Augen. Jetzt musst du deinem Hund von all den oben aufgeführten Verboten, nur noch klar machen, dass du nicht einverstanden bist, wenn er auf deinen Tisch klettert. Das ist ganz einfach, jedes Mal, wenn er auf den Tisch klettert, nimmst du ihn ruhig und bestimmt herunter und bindest ihn angeleint bei seinem Bettchen fest. Nachdem er sich abgelegt hat und mindestens zwei Minuten ruhig geblieben ist, darf er wieder frei laufen. Spätestens nach dem fünften bis zehnten Mal angebunden werden, direkt nachdem er den Tisch erklommen hat, wird er sich denken, dass er lieber frei ist, als auf seiner Aussichtsplattform Platz nehmen zu wollen. Erst wenn ein Thema vollständig geklärt ist, sollte ein neues Thema eröffnet werden. Das heißt, wenn er nicht mehr auf den Tisch springt, kann man den Teppich herausholen und ebenso mit dem Teppich, wie mit dem Tisch verfahren. Hierzu sei noch kurz gesagt, es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, die belegen, dass Hunde, die Alternativen angeboten bekommen, wenn sie Objekte ankauen, deutlich schneller lernen, welche Objekte man kauen darf und welche nicht, als jene, denen man das unerwünschte Kauobjekt weg nimmt. Praktisch umgesetzt könnte das bedeuten, dass man den Hund, der den Teppich ankaut, von dieser Stelle wegführt, um ihm am Hundebett einen Knochen zum Kauen anzubieten. So kann das Kaubedürfnis anderweitig und sozialverträglich gestillt werden.

Medizinische Aspekte

Auslandshunde und Krankheiten

Ein gesunder Hund ist ein glücklicher Hund
In vielen europäischen Ländern gibt es diverse Krankheiten, die häufig durch regional vorkommende Parasiten oder Insekten auftreten können und deshalb hier seltener oder bei unseren heimischen Hunden gar nicht auftreten. Da sich die Symptome dieser Krankheiten aber von Fieber und Niedergeschlagenheit (wie z.B. bei Ehrlichiose) bis hin zu tödlichem Verlauf bei Nichtbehandlung (z.B. Leishmaniose oder Lungenwürmern) erstrecken können, soll dieser Abschnitt dazu dienen, ein Bewusstsein für mögliche Erkrankungen zu schaffen. Dabei sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass ich keine Tierärztin bin und deshalb weder Anspruch auf Vollständigkeit der aufgezählten Erkrankungen erhebe, noch dieser Artikel den tierärztlichen Rat in irgendeiner Weise ersetzt. Ganz im Gegenteil. Ich möchte Dich  dazu ermutigen, nach kurzer Eingewöhnung, spätestens aber nach den ersten vier gemeinsamen Wochen, einen Termin beim Tierarzt deines Vertrauens zu vereinbaren und den Hund gut durchchecken zu lassen. Je nachdem, woher Dein Hund kommt, sollten z.B. Mittelmeerkrankheiten anhand eines Bluttests untersucht werden. Viele Hunde, die aus großen Shelters, Perreros oder Tötungsstationen kommen, leiden an Giardien. Da Giardien so hartnäckig und hochansteckend sind, ist es sehr ratsam, den Kot des Hundes gleich in der ersten Woche im neuen Zuhause untersuchen zu lassen, da du dazu nur den Kot sammeln und beim Tierarzt zur Untersuchung abgeben musst. Sollte sich herausstellen, dass dein Hund mit Giardien infiziert ist, sollte er schnellstmöglich dagegen behandelt werden und möglichst keinen Kontakt zu anderen Hunden haben.

Häufige Krankheiten

Hier findest du noch eine Liste, häufig auftretender Krankheiten bei Hunden aus dem Ausland und deren Überträger. Welche Untersuchungen für deinen neuen Vierbeiner vernünftigerweise vorgenommen werden sollten, berätst du am besten mit deinem Tierarzt. Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können:

  • Babesiose
  • Anaplasmose
  • Ehrlichiose
  • Borreliose
  • Hepatozoonose

Krankheiten, die durch Mücken und Sandmücken übertragen werden:

  • Herzwürmer

Krankheiten, die durch andere Tiere, verschmutztes Wasser oder Kot übertragen werden können:

  • Giardien
  • Rund- oder Bandwürmer
  • Lungenwürmer

Abgesehen von Erkrankungen, die deinen Hund durch Parasiten und Insekten oder Hygiene treffen können, gilt es zu bedenken, dass viele Hunde aufgrund ihrer Vergangenheit Mangel oder Leid erfahren haben. Ein Ernährungsmangel im Welpen und Junghundalter kann zu nicht unerheblichen Wachstumsschäden führen, die möglicherweise nicht sofort sichtbar sind. Nicht selten erlebe ich auch, dass Hunde aus dem Tierschutz  Misshandlungen oder Unfälle erlebt haben, die dem Körper beträchtlich zugesetzt haben. So kenne ich Hunde, in deren Rücken sich so viele Schrotkugeln befinden, dass ein Metalldetektor sofort Alarm schlagen würde, oder die durch Schläge im Kopfbereich fehlende Zähne bis hin zu schmerzhaften Kieferfehlstellungen erlitten haben. Deshalb sind röntgenologische Untersuchungen des Gelenkapparates, u.U. auch in Narkose (z.B. HD-Röntgen) durchaus sinnvoll und haben ihre Berechtigung. Zum Glück höre ich immer seltener davon, jedoch kommt es noch vor, dass man mir sagt, der Hund solle ja nicht zur Zucht eingesetzt werden und deshalb würde man ihn auch nicht im Röntgen untersuchen lassen, um mögliche Erkrankungen festzustellen. Jedoch geht es hier auch um das Wohlbefinden deines Hundes, und dieses sollte bei der Hinterfragung, ob eine Untersuchung sinnvoll ist, immer die zentrale Rolle spielen.

Abschließende Gedanken

Hundetrainerin Sissy Leonie Kreid, Akademie Hund, Regensburg
Du willst noch mehr wissen? Dann melde dich am besten telefonisch oder per Email bei mir. Individuelle Themen lassen sich am besten in einem Einzeltermin besprechen. Bei häuslichen Themen (wie z.B. alleine bleiben, im Garten bellen o.Ä.) sind Hausbesuche ebenfalls nach Terminvereinbarung möglich. Ich wünsche dir einen guten Start und eine wundervolle und spannende Zeit mit deinem neuen Freund. Wie Konrad Lorenz (Verhaltensforscher) schon sagte: „Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk.“ Ich wünsche dir viel Freude, dir diese Treue zu verdienen und dabei viele wunderschöne Momente zu erleben.
Bildnachweis Porträts Sissy Leonie Kreid: Fotografie Pokorny, Lukas Pokorny / Sonstiges Bildmaterial: CC0 Lizenz, pixabay.com

Sissy Leonie Kreid

Sissy Leonie Kreid, Hundetrainerin, Hundeschule Regensburg
Sissy Leonie Kreid hat in den Niederlanden Tierwissenschaften studiert. Nach einer Ausbildung zum Coach für Menschen mit Hund (bei Martin Rütter) hat Sie sich 2015 mit Akademie Hund als Hundetrainerin selbständig gemacht.

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Teile deine Erfahrungen mit uns!

Du besitzt schon einen Hund aus dem Ausland, oder du überlegst, einen Auslandshund zu adoptieren? Lass uns gerne deine Gedanken zu diesem spannenden Thema da und schreib einen Kommentar. Wir freuen uns darauf, von dir zu lesen.

48 Kommentare

  1. St. Ri

    Kann nur WOW zu dem Artikel sagen! Ich bin gerade dabei einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren. Es handelt sich dabei um keinen Strassenhund sondern lebte der Hund eingeschlossen in einem Keller. Sie kennt nichts und ist extrem Scheu. Ich denke auch, dass sie wohl die erste Zeit unter dem Sofa verbringen wird. Für sie zur Hilfe habe ich eine Hundehöhle gekauft, ich hoffe sie nimmt es an. Auf jeden Fall hat mir dieser Artikel extrem viel geholfen und ich werde mit Sicherheit einige Vorgehensweisen so umsetzen. Gerade mit der Fütterung. Als einzige Herausforderung werde ich wohl das erste Gassi gehen empfinden. Wann und wie ist der richtige Moment dem Hund an die Leine zu nehmen und was mache ich wenn der Hund nicht mitläuft? Mhmm, das muss ich mir noch überlegen aber dennoch vielen lieben Dank für diesen tollen Artikel!!!!

    Antworten
    • Sissy Leonie Kreid

      Hallo Stephanie,
      vielen Dank für dein tolles Feedback!

      Du beschreibst, dass du dir Sorgen machst, wie das Gassigehen verlaufen wird. Nach einigen Erfahrungen meinerseits mit „Keller-„/“Scheunen“-Hunden hier mein Rat an dich: Geh erstmal gar nicht Gassi. Wenn du einen Garten hast, biete deinem Hund die Möglichkeit den Garten aufzusuchen. Falls du keinen Garten hast, biete ihr einen Ort in der Wohnnung an, an dem sie sich lösen kann. Möglicherweise war es sehr oft lange dunkel im Keller. Deshalb werden ihr die ersten Ausflüge womöglich leichter fallen wenn sie in der Nacht, wenn es dunkel und leise draußen ist. Wenn dein Hund genug Vertrauen zu dir hat, sich ein Geschirr anlegen zu lassen und sich an das Tragen des Geschirrs gewöhnt hat, gib ihm die Chance, sich auch an das an der Leine geführt werden zu gewöhnen. Wenn sie bereit ist, Gassi zu gehen, wird sie gehen. Dazu bedarf es Gewöhnung an die neue Situation, Vertrauen in dich als ihren Menschen und Vertrauen in sich selbst. Um dies aufzubauen braucht es einige Zeit. Hab auch du Vertrauen, dass sie dir zeigen wird, wann sie soweit ist. Bitte vermeide an der Leine zu ziehen oder sie zum Gassi zu zwingen. Ich bin überzeugt, dass ihr so ganz viel zusammen wachsen könnt!
      Ich wünsche euch alles erdenklich Gute!
      Sissy

      Antworten
      • Christiane Schulz

        Der Artikel ist wirklich sehr hilfreich. Ich habe seit Samstag einen Hund aus dem Ausland. Ein ganz lieber Hund. Seit gestern folgt er mir auch ständig. Gut zu wissen das das erstmal in Ordnung ist. Ich dachte nämlich es hätte etwas mit Dominanz zu tun. Gassi gehen ist bei ihm auch schwierig, irgendwie möchte er schon raus, sitzt dann aber bis auf wenige Schritte nur auf einer Stelle. Deswegen gehe ich erstmal nur in den Garten, habe mich aber jetzt gefragt ob das vielleicht zu wenig ist. Er ruht sich sehr viel in seinem Bettchen aus was ich natürlich zulasse, weil ich denke das er das einfach noch braucht weil er sehr viel verarbeiten muss. Danke für diesen Beitrag der mir sehr hilft.

        Antworten
      • Marion Kühn

        Hallo, toller Artikel, danke dafür, hat mir einiges gebracht, aber unser Problem mit unserer Auslandshündin ist schwieriger.
        Sie ist schon 10 Jahre alt, war ihr Leben lang im Tierheim und ist jetzt erst seit 3 Monaten bei uns. Sie sitzt immer noch den ganzen Tag in ihrer sicheren Ecke und geht um nichts auf der Welt raus. Ich trage sie 4-5 mal am Tag in den Garten, damit sie sich lösen kann. Das macht sie dann auch immer sofort, sie hopst und springt auch kurz herum, will aber auch immer sofort wieder rein. Drinnen geht sie direkt in ihre Ecke. Manchmal läuft sie auch ein wenig im Zimmer herum, aber zuckt bei jeder Bewegung heftig zusammen und rennt wieder in die Ecke.
        Sie ist ziemlich schwer, ich hab vom Tragen schon eine schmerzhafte Verspannung in der Schulter und im Arm, deshalb möchte ich so gerne erreichen, dass sie alleine raus läuft. Wir haben einen geschlossenen Vierseitenhof und eine Klappe, durch die unsere Hunde Tag und Nacht immer rein und raus können. Unsere anderen Hunde machen das immer und sie sieht das auch, macht es aber nicht nach. Wenn ich sie am Geschirr rausbringen möchte, erstarrt sie komplett mit angstaufgerissenen Augen! Also trage ich sie dann wieder, denn sie will auch nicht ins Haus machen…
        Wie kann ich ihr die Angst nehmen?

        Antworten
        • Sissy Leonie Kreid

          Liebe Marion,
          herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Es freut uns, dass der Artikel Ihnen und Ihrer Hündin schon helfen konnte. Ihrer Beschreibung zu Folge braucht Ihre Hündin individuelle Hilfe, die nur schwer in einem solchen Kommentar zu leisten ist. Melden Sie sich gerne bei mir und wir vereinbaren einen individuellen Termin. Dieser kann auch gut Online via Zoom stattfinden.
          Ich freue mich auf Ihren Anruf!
          Herzliche Grüße
          Sissy

          Antworten
    • Michaela Bultmann

      Wow der Artikel ist wirklich super,
      wir haben einen Hund aus Sizilien der uns zugelaufen ist über den Tierschutz in eine Pflegestelle gebracht.
      Leider rennt sie weg , beisst alles an und kann dort nicht mehr bleiben.
      Nun werden wir sie nehmen haben aber 2 Katzen.
      Ich bin sehr verunsichert was wir machen können, ich glaube wir waren zu blauäugig.
      Die Hündin ist sehr freundlich aber unfassbar ängstlich und will immer weg rennen.
      Ich weiss nicht wie wir das in der Stadt machen sollen aber wie gesagt die Pflegestelle hat schon 3 Hunde und es scheint dort nicht zu klappen, gibt es Tiertrainer die uns helfen können ? Wir hatten auch immer nur Katze sind also was Hunde angeht echte Anfänger . Die Pflegestelle wollte sie nehmen und hatte auch schon ein For Ever Home in Aussicht aber die Hündin hat auch Angst vor Kindern. Ich bin grade sehr ratlos und Dankbar für jeden Tipp.

      Antworten
    • Nicole Becker

      Hallo…Habe heute ein Hund aus Rumänien geholt…..Sie ist etwas größer, und sehr ruhig…..sie wollte am liebsten auf 2 dicken Decken liegen…..Das Problem ist, wenn ich mit ihr raus will geht sie die Treppe nicht runter….Sie schaltet komplett auf stur …Habe sie dann gelassen,und werde es später mal mit leckerchen versuchen…..wir sie irgendwann von selber kommen,und die Treppe mit mir laufen….mache mir halt Gedanken, da sie sicherlich auch Pippi muss

      Antworten
      • Sissy Leonie Kreid

        Liebe Nicole,
        es erscheint mir sinnvoll, eine (Online-)Trainingsstunde zu vereinbaren und das Thema individuell und bedürfnisorientiert anzugehen. Melde dich gerne bei uns!

        Antworten
  2. Silke Lechinger

    Mir hat der Artikel sehr gut gefallen. Wir haben seit Mai eine süße Maus aus Sizilien bekommen. Anfang war schwer für sie und uns. Nach 5 Monaten hat sie uns akzeptiert und eingelebt. Das Haus und ihr Garten und ich bin ihr Schutz Feld. Jetzt ist sie 1 Jahr und verrichtet endlich ihr Geschäft im Freien. Was leider gar nicht klappt auch nicht mit lecker Würstchen ist die leinenführigkeit . Sie fixiert stellen und auf gehts 😀. Geräusche bringen Sie dazu sofort den Rückzug an zu treten und den Schutz des Hauses auf zu suchen. Sind ziemlich am verzweifeln da sie in der Hunde schule alles durcheinander bringt ( die Hunde) . Wer sich einen Hund vom Ausland holt braucht viel Geduld und Verständnis. Wir lieben unsere Franzi und hoffen dass wir ihr bei den letzten Problemen auch noch helfen können.

    Antworten
    • Sissy Leonie Kreid

      Liebe Silke,
      vielen Dank für deinen Beitrag. Es klingt, als hättet ihr ja schon sehr viel gemeinsam erreicht. Mein Tipp an dich ist, vorerst Einzelstunden bei einer/m Hundetrainer/in zu nehmen und dort die Leinenführigkeit zu üben. Offensichtlich ist das Lernen im Umfeld mit anderen Hunden für sie noch zu viel. Einen Schritt zurück gehen und erstmal ohne andere Hunde zu üben ist sicherlich schnell erfolgreicher und für alle Beteiligten entspannter und weniger frustrierend.
      Ich wünsche euch alles Gute!

      Antworten
    • Renate Custodio Jarones

      Hat mir sehr weitergeholfen. Bin seit frühester Kindheit mit Hunden aufgewachsen. Am 6.3. kommt der erste adoptierte Hund aus Rumänien zu mir. Die Tipps haben mir Sicherheit vermittelt. Ich werde wie immer bei Tieren mein Bauchgefühl sprechen lassen. Bin jedoch beruhigt im Fall der Fälle hier ein offenes Ohr zu finden. Vielen Dank!!

      Antworten
  3. Waltraud Farrag

    Hallo Sissy, ein toller Artikel !!! Wir hatten 18 J. einen Silky Terrier bis April 2018! wie es uns geht kannst Du Dir denken: Nun bekommen wir einen kl. Rüden aus Ungarn am 8.2. er ist 2 J. alt und ist in einem Haushalt aufgewachsener Besitzer ist nun schwer erkrankt und hat ihn abgegeben: muss jetzt mal dumm fragen, wie geht das mit der Sprache (lach )er versteht nur ungarisch!!Soll man ihm nachts Wasser hinstellen? bei unsrer Kl. stand es immer!? Danke für Deine Antwort

    Antworten
    • Sissy Leonie Kreid

      Hallo Waltraud,
      Ich hoffe, ihr habt einen schönen gemeinsamen Start und euer Rüde lernt schnell sein neues Zuhause zu lieben. Generell ist es schon sinnvoll das Wasser jederzeit frei zugänglich stehen zu lassen.
      Da Hunde mit Sprache deutlich weniger anfangen können als wir Menschen, ist die Sprache auch nicht ganz so wichtig.
      Natürlich versteht er die Signale, die er auf ungarisch gelernt hat, nicht automatisch auf Deutsch. Es wird also sinnvoll sein, wenn du fragst, wie „Sitz“, „Bleib“, „Hier“ usw. je nachdem, was er kann, für ihn als Signal genannt wurde.
      Du wirst ihm in seiner Muttersprache, nämlich der Körpersprache deutlich besser helfen können, wenn du dir deiner Körpersprache bewusst bist und diese auch bewusst einsetzt. So ist es z.B. nicht förderlich, wenn du dich vornüberbeugst um ihn zu rufen, da in hündischer Körpersprache das nach vorne Beugen als bedrohlich gelten kann.
      Ich wünsche euch eine wunderbare gemeinsame Zeit!

      Antworten
      • Kerstin Müller

        Hallo liebe Sissy, mehr oder weniger durch Zufall bin ich heute auf deinen Artikel gestoßen. Die vielen hilfreichen Tipps und Hinweise machen meinem Mann und mir Mut, unsere sehnlichst erwartete ‚Herausforderung‘ 🤗 zu meistern: in ca. 3 Wochen zieht eine kleine 3jährige Hundedame aus Ungarn bei uns ein (sollte es sich Dank Corona nicht noch nach hinten verschieben).
        Wir werden deine Erfahrungen gern hinzuziehen und sind sehr gespannt auf unseren ersten Auslandshund und unsere kommenden gemeinsamen Jahre.

        Antworten
  4. Franziska

    Liebe Sissy, dein Artikel macht Mut und hilft, vielen Dank! Mein Partner und ich haben vor 2 1/2 Wochen einen 9-Monate alten Rüden aus Rumänien adoptiert und seit der ersten Sekunde in unser Herz geschlossen. Der Kleine ist wahnsinnig ängstlich, lässt sich auch noch nicht anfassen – frisst aber mittlerweile aus meiner Hand und hat kein Problem, wenn ich mit meinem Laptop neben seinem Hundebett arbeite. Dennoch ist das Ganze eine riesige Geduldsprobe, insbesondere da er panische Angst vor Leinen/Berührungen hat und wir leider nicht mit ihm vor die Tür können. In solchen Momenten wünscht man sich eine „Deadline“ getreu dem Motto -nach 4 Wochen ist das Grobe geschafft- aber natürlich ist jeder Hund anders. Nichtsdestotrotz konnte ich viel aus deinem Beitrag mitnehmen. Geduld ist wohl (wie so oft im Leben) auch in diesem Fall das Zauberwort.

    Antworten
    • Gärtner

      Hallo… Wir haben seid ca. 1 Woche einen Hund aus der Türkei. Sie ist ca 2 Jahre alt und lebte davon ca 1 Jahr auf der Straße.

      Es läuft soweit echt super nur sie möchte einfach nicht beim Gassi gehen ihr Geschäft machen. Egal was.

      Hilft da nur abwarten und Tee trinken oder gibt es da tricks?

      Ist auch unser erster Hund.

      Sie macht halt bis jetzt immer in Garten.

      Danke im voraus

      Antworten
      • Sissy Leonie Kreid

        Hallo Frau und Herr Gärtner,
        es ist vollkommen okay, wenn Ihre Hündin erstmal ihre Geschäfte im Garten erledigt. Sie wird sich dann draußen lösen, wenn sie bereit dazu ist. Viele wertvolle Tipps erhalten Sie auch in unseren Online-Vorträgen auf Vimeo: https://vimeo.com/akademiehund

        Alles Gute!

        Antworten
  5. Melissa

    Liebe Sissy,
    durch Zufall bin ich auf deinen Artikel gestoßen.
    Unser kleiner Peanut (Dackelmix, 2Jahre) ist vor 5 Tagen aus Griechenland zu uns gekommen. Er ist ein kleiner verschüchterter und auch ab und zu ängstlicher Kerl. In den vergangen Tagen ist er jedoch sehr aufgetaut. Er duckt sich nicht mehr bzw. bis auf einzelne Ausnahmen weg, wenn wir an ihm vorbeilaufen. Er sucht die Nähe, will gestreichelt werden und leckt einen ständig ab, wenn er aufs Sofa hochkommt. Natürlich hat er auch schon verstanden, wo das Futter gelagert wird und kann ganz schön betteln. Wenn er allerdings nicht beachtet wird und auch von uns natürlich nichts von unserem Essen abbekommt, hat er die Angewohnheit sein Stofftier von seinem Platz in der Wohnung in einer anderes Zimmer zu tragen oder sich zu kratzen und an seinen Pfoten zu knabbern und zu lecken.
    Dieses geknabberte und gelecke macht uns ein bisschen Angst, da wir natürlich Entzündungen der Pfoten vermeiden wollen. Er leckt, wenn man ihn nicht mit streicheln ablehnt bis zu 5-10 min und schläft dann weiter.
    Jetzt sind wir natürlich verunsichert, da wir nicht einschätzen können, ob es noch vom Stress, der Futterumstellung, der Eingewöhnung oder gar andere Ursachen hat. Dieses kratzen und lecken findet zudem auch nach den Spaziergängen statt. Flöhe hat er keine, dass haben wir schon angeschaut. Allerdings wissen wir nicht, ob wir ihm einen Gang zum Tierarzt schon ach 5 Tagen zumuten können. Vielen kannst du uns ein paar Tipps geben.

    Beim Spazierengehen läuft er mittlerweile nicht mehr hinter uns, sonder vor uns, rennt und scheint Spaß zu haben. Er sucht auch ab und zu Blickkontakt. Andere Hunde, Menschen begegnet er bisschen vorsichtiger aber ist dennoch neugierig und seit gestern möchte er auch mit anderen Hunden spielen.
    Futter und Trinken nimmt er während einem Spaziergang nicht an. Das anlegen des Geschirrs ist ihm nicht 100 % geheuer aber schon viel viel besser geworden.

    Antworten
  6. Anita philipp-wenge

    Hallo , habe seit einigen Tagen einen Hund aus Rumänien . Am ersten tag konnte ich ruhig 10 minuten raus gehen und er blieb ruhig, heute hat er mir meine Jalousie runtergerissen, war nur im Schuppen etwas holen. Ausserdem ist er beim Spaziergang nicht sehr freundlich zu anderen Hunden. Ich liebe dieses Tier habe aber Angst das meine Nachbarn, weil er bei jeder Bewegung die von draussen kommt bellt mir Schwierigkeiten machen.

    Antworten
    • Mel

      Moin Anita, ich denke, Du solltest baldmöglichst Kontskt zu einem Hundetrainer/einer Hundetrainerin aufnehmen. Es klingt, als wäret Ihr beide noch etwas überfordert.
      Such‘ Dir professionelle Hilfe – viele Dinge werden sich mit der Zeit und Geduld bessern.
      Alles Gute!

      Antworten
  7. Helmut Brand

    Sehr interessante Anregungen zu den ausländischen Tierheimhunden. Wir haben seit wenigen Tagen einen dreijährigen Hund aus einem russischen Tierheim. Mit Frauchen versteht sie sich blendend, während das mit Herrchen nicht so richtig klappen mag. Frauchen ist nun wieder bei der Arbeit und mein Hund ignoriert mich völlig. Sie bleibt auf ihrem Platz und dreht den Kopf zur Seite, weigerte sich in meiner Anwesenheit ihren Futternapf zu berühren und will auch nicht mit mir Gassi-Gehen. In Anwesenheit von Frauchen sind wir übrigens ein Herz und eine Seele.
    Was mache ich falsch?

    Antworten
  8. Mel

    Hallo und danke für den Artikel, der viele wichtige Punkte aufgreift.
    Ich habe zwei Auslandshunde, eine „leinenaggressive“ ehemalige Kettenhündin und einen Leishmaniose-positiven Rüden.
    Mir fehlen eigentlich nur noch ein paar kleine Hinweise:
    1. Kauft Eurem Hund bitte auf alle Fälle ein „No Escape Sicherheitsgeschirr“ mit DREI Gurten, und stellt es richtig ein. Auslandshunde erschrecken sich vor unerwarteten Dingen und können sich in Panik aus normalen Geschrirren winden.
    Sichert den Hund zweifach über Geschirr und Hüftgurt (an Euch) und über Halsband mit einer zweiten Leine. Es kommen jährlich viele Auslandhunde zu Tode, weil sie sich in der fremden Umgebung erschrecken, entkommen und dann überfahren werden.

    2. Seid Euch bewusst, dass Ihr einen Hund adoptieren könntet, der chronisch krank ist. Seid Euch klar darüber, dass hohe Tierarztkosten (dauerhaft) entstehen können. Mein Rüde ist im März 20 zu uns gekommen. Bis jetzt habe ich bereits etwa 1500 Euro Tieraztkosten für ihn. (Er bleibt, es geht ihm gut, er ist glücklich.)

    3. Man kann es nicht oft genug sagen: habt Geduld. Mit dem Hund und mit Euch. Sissy, Du schreibst oben, dass man sich manchmal eine Deadline wünscht. Das stimmt. Aber der Wunsch ist Quark. Verhalten ändert sich nicht wie „An- und Ausschalten“. Es ändert sich in kleinen Nuancen.
    Der Hund bellt nicht mehr so lange. Er steigt nicht mehr so oft auf den Tisch. Er toleriert unbekannte Artgenossen auf kürzere Distanz, etc.
    Seht die kleinen Fortschritte und nehmt sie bewusst wahr. Erkennt auch, dass sich manches Verhalten vielleicht nie ganz legen wird. Aber betrachtet Euren Hund ab und an mal rückwirkende und macht Euch klar, wie weit Ihr schon zusammen gekommen seid und was Ihr schon als Team erreicht habt. Das ist wichtig.

    Antworten
  9. Heidi

    Liebe Sissy, ich danke dir von Herzen für diesen tollen und wirklich hilfreichen Artikel! Im Juli ist ein ängstlicher rumänischer Rüde (3 J.) bei uns eingezogen, zusätzlich zu unserer quirligen Griechin (2 J.), die bereits als Welpe zu uns gekommen ist. Ich glaube, ich hab bei unserem Rumänen ziemlich viel falsch gemacht, aber dein Artikel hat mir die Augen geöffnet, und ich werde jetzt einiges ändern. Wir haben zwar schon ziemlich viel erreicht, aber derzeit macht er eher Rückschritte. Und ich glaube jetzt auch zu wissen, warum. 🙂 Danke nochmal!

    Antworten
    • Maria Bankiewicz

      Guten Tag,

      wir haben seit 4 Wochen einen Rüden Aus Griechenland.
      Er ist 17 Monate alt, und hat über ein Jahr an de Kette gelebt.

      Es ist alles gut, er ist sehr freundlich, spielt gerne.

      Was uns Sorgen macht: er begegnet anderen Hunden sehr aggressiv. Es hilft nichts: in dem Moment, in dem er einen Hund sieht schaltet er ab, reagiert auf nichts.

      Wg.sind die Hundeschulen geschlossen. Wir sind schon ziemlich verzweifelt.

      Vielleicht hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht.

      Viele Grüße

      Antworten
      • Sissy Leonie Kreid

        Hallo Heidi,
        eine solche Form der Aggression kann viele Ursachen haben. Am sinnvollsten wäre es mit Sicherheit, du machst einen Termin mit einer fähigen Hundetrainerin / einem fähigen Hundetrainer. Viele Hundeschule (so auch wie wir) bieten im Moment auch Training per Videoanruf an- das funktioniert tatsächlich ziemlich gut. Viele Grüße, Sissy von Akadmie Hund

        Antworten
    • TETYANA KRUCKAU

      Hallo an alle, ich habe den Artikel mit Große Spannung durchgelesen und einige Ratschläge hab ich sehr ans Herzen genommen.
      Tolle Arbeit, wirklich und sehr gute Hilfe.
      Wir haben uns auch für einen Audlandshund entschieden, aus Rumänien. Die 4 Monate alte Zuzu dürfte bei uns am 29 Januar dieses Jahres einziehen. Einige Sachen klappen gut, andere nicht so richtig. Zu Verzweiflung bringt uns das Alleinelassen zu üben. Sie bellt gesammte Haus zusammen sobald die Tür zugeht. Alleine lassen im Schlafzimmer, wo ihr Körbchen ist, sogar Tür zumachen, kein Problem. Solange die uns oder Kinder hört, alles in Ordnung und sie ist entspannt. Habe dutzende Videos, und Artikel im Internet gelesen, alles ausprobiert, aber bis jetzt kein Erfolg. Ich weiß es ist zeitsache und braucht viel Zeit und Geduld, aber ich hab Angst irgendwas falsch zu machen. Vielleicht können sie uns paar Tips geben. Wären von ganzen Herzen dankbar.

      Antworten
      • Sissy Leonie Kreid

        Hallo Tetyana,

        in unserem Vortrag „Trennungsangst“ bekommst du eine hilfreiche Anleitung, wie du die Trennungsangst trainieren kannst und ich erkläre im Video auch wie die Trennungsangst entsteht. Hier findest du den Link dazu: https://vimeo.com/464665078

        Alles Gute für dich und Zuzu!

        Antworten
  10. Anja Nagek

    Hallo,toller Artikel, bin zufällig draufgestosen.Wir haben seit vier Tagen eine kleine Mischlingshündin aus Ungarn. Wir haben sie bei der Pflegestelle abgeholt. Sie hängt wie ein Magnet an uns unheimlich verschmust und sehr lieb. Aber beim Gassigehen macht sie null Geschäft weder groß noch klein.Das hat sie jetzt einmal gemacht.Sonst nach einer Stunde im Garten .Sie pieselt grade mal zweimal am Tag. Unsere vorige Hündin machte sehr oft drum hab ich Angst das es nicht gesund ist.Und dann wispert sie oft beim Gassi gehen vor allem wenn wir an Hunden vorbei kommen dann schaut sie mich an wispert und ist hektisch Day ich mit ihr heim gehen muss.

    Antworten
    • Sissy Leonie Kreid

      Hallo Anja,
      Junge Hündinnen pieseln sehr oft nur 1-2 mal am Tag, wenn sie die Stubenreinheit erreicht haben. Das ändert sich dann erst bei Beginn der ersten Läufigkeit, wo Markierverhalten wichtig wird.
      Außerdem beschreibst du, dass deine Hündin noch sehr ängstlich ist und besonders bei Hundebegegnungen verunsichert. Also möchte sie auf dem Spaziergang keine Spuren/Markierungen hinterlassen. Sie braucht unbedingt viel Geduld und von dir vermittelte Sicherheit, sodass sie durch deine Hilfe Selbstvertrauen aufbauen kann.
      Viele Tipps findest du auch in unserem Online Vortrag „Hunde aus dem Auslandstierschutz verstehen“, hier der Link dazu: https://vimeo.com/464183179

      Alles Gute für euch!

      Antworten
  11. Ramona heeb

    Guten Abend
    Wir haben seit zwei Tagen einen fast 2 jährigen Rüden aus Rumänien bei uns. Leider hat er sehr grossen Respekt vor Männern und lauten geräuschen, jedesmal wenn mein partner ein zu lautes geräusch macht oder der Hund sich ab etwasen Verschrickt ( haben eine 10 monatige Tochter, dementsprechend laut), pieselt er los und rent dazu wild in der wohnung umher.
    Raus will er nicht, und wenn wir ihn dann draussen haben will er nicht mer rein.
    Er sitzt bockstill in seinem Körbchen, was auch verstämdlich ist. Ich sehe vortschrite jedoch wächst im gewissen Situationen meine Unsicherheit weill ich die Situation nicht verschlimmern will.

    Antworten
    • Anke

      Hallo Ramona,
      habe gerade Deinen Artikel gelesen, wir haben seit 7 Tagen eine 2-jährige Hündin aus Rumänien. Bei uns ist es ähnlich, sie hat große Angst vor meinem Mann und „bockt“, wenn wir nach dem Gassi gehen wieder ins Haus wollen. Hat sie das nun bei eurem Hund gelegt?
      Was habt ihr unternommen? Wäre toll was von Dir zu hören.

      Antworten
      • Sissy Leonie Kreid

        Hallo Anke,
        das, was du als „bocken“ beschreibst, das ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Angst und Unsicherheit. Dieses Verhalten kommt aus dem Angst- & Stressverhalten, das auch als „Flight, Fight & Freeze“ genannt wird. Deine Hündin weiß, dass sie nicht flüchten kann, weil ja eine Leine dran ist (Flight). Ihr fehlt der Mut, sich zu wehren, denn sonst würde sie um sich beißen – was aber grundsätzlich als Risikofaktor bleibt, wenn Hunde zu stark unter Druck geraten (Fight). Deshalb „friert“ ihr Körper ein (Freeze) und sie kommt nicht weiter mit.
        Vielleicht hat deine Hündin gar kein Leben mit Menschen im Haus kennengelernt und sie hat im Haus Stress. Insbesondere die Anwesenheit deines Mannes im geschlossenen Raum deines Hauses kann ihr hier Sorgen bereiten. Ich empfehle dir, eine/n Trainer/in deines Vertrauens aufzusuchen, die mit positiver Verstärkung arbeiten und euch helfen, schnell genug Vertrauen aufzubauen und ihr die Angst und Stress zu nehmen.
        Ich wünsche euch von Herzen alles Gute!

        Antworten
    • Sissy Leonie Kreid

      Hallo Ramona,
      das klingt nach einer sehr unangenehmen Situation für euch als Familie, ebenso wie für euren neuen Hund. Ich denke, ein.e Trainer.in eures Vertrauens kann euch hier wirklich viele wertvolle Tipps geben. Auch wir helfen hier (derzeit mit online Training) gerne weiter.
      Außerdem findest du sehr viele hilfreiche Tipps in unserem Online-Vortrag „Den Hund aus dem Auslandstierschutz verstehen lernen“

      Herzliche Grüße und das allerbeste für euch!
      Sissy

      Antworten
  12. Bonnie

    Hallo Sissy, ich bin auf Deinen Artikel gestoßen weil wir seit 5 Tagen einen griechischen Welpen bei uns in die Familie aufgenommen haben, sie war schon in Griechenland verängstigt (wie auf den Bildern zuvor, schon gut zu erkennen war), unser erster Spaziergang verlief sehr schleppend da sie kaum laufen wollte & jede Ecke als Versteckmöglichkeit annahm, leider nahm der Spaziergang auch noch ein sehr Schreckhaftes Ende…, ein Auto was schnell vorbei fuhr ließ die Kleine so erschrecken das sie sich komplett entleerte (Urin & Kot), als wir zu Hause waren habe ich sie vorsichtig gesäubert, danach machte sie für ihre Verhältnisse wieder einen entspannten Eindruck, daraufhin legte sie sich neben eine Zimmertüre und als diese nach hinten aufging weil sie sich dagegen lehnte, ist sie so erschrocken das sie unters Bett geflitzt ist, nun verweilt sie schon den 3. Tag unterm Bett. Ich mache mir Sorgen um ihr Wachstum (sie ist schon recht groß & das Bett ziemlich niedrig) & um ihre Gesundheit da sie seit diesem Vorfall kein großes Geschäft mehr verrichtet hat. Dein Artikel klang für mich sehr verständlich & sinnig (sie gehört wohl zu den Versteckern) aber sie ist ja noch ein Baby, soll ich bei ihr genauso vorgehen oder gibt es bei Welpen eine andere Vorgehensweise?

    Antworten
    • Sissy Leonie Kreid

      Liebe Bonnie,
      deine Beschreibung verlangt wirklich eine Einzelberatung für dich und deinen Junghund. In wenigen Sätzen hier abzuhandeln, was du tun kannst und was du vermeiden solltest, ist leider nicht möglich. Bitte wende dich an eine.n Trainer.in deines Vertrauens. Gerne auch an uns. Außerdem möchte ich dir den hier im Artikel vorgeschlagenen Vortrag „Hunde aus dem Auslandstierschutz verstehen lernen“ ans Herz legen. Da bekommst du eine geballte Ladung Informationen, die dir sicherlich auch schon ein bisschen weiterhelfen können.
      Herzliche Grüße und alles Gute!

      Antworten
  13. Nicole Reiche

    Dein Beitrag ist klasse, werde auch versuchen alles umzusetzen.

    Wir haben seit 2 Tagen ein Mix Rüden von #zwerge in Not e. V.
    Ursprünglich kommt er aus Polen, ist ca. 3Jahre alt, gechipt, kastriert, geimpft
    Gleich am Einzugstag noch, kam er zu mir auf die Couch, eigentlich für ich ein No go… Aber er hat sich mich als Fels in der Brandung auserwählt… Soweit so gut
    Schlimmer war die Nacht, Türen alle offengelassen, Körbchen nebens Bett gestellt… Aber „pimp“ war so unruhig das er nur umherlief. Das störte uns beim einschlafen, aber viel mehr störte mich, das er keine Ruhe fand, also bin ich mit ihm ins Wohnzimmer auf die Couch, dort lag er dann ganz entspannt und versuchte zu schlafen… Ich dann auch

    Die Nächste Nacht war schon viel angenehmer. Körbchen wieder nebens Bett, dem Hund den Platz erneut gezeigt, und siehe da, er blieb die ganz Nacht auf seinem Platz…

    Problem ist jetzt noch ihn stubenrein zu bekommen und das laufen an der Leine.
    Wir arbeiten daran…

    Antworten
    • Sissy Leonie Kreid

      Hallo Nicole,
      wie schön, dass ihr gleich zu Beginn solche schönen Momente und guten Erlebnisse miteinander habt!
      Ich wünsche euch alles Gute!
      PS: du bekommst in unseren Online-Vorträgen ganz viele tolle Tipps für euren gemeinsamen Start und sicherlich ist auch unser kostenloser Podcast „Zum Glück mit Hund“ (z.B. auf Spotify) unterstützend für euch!

      Antworten
  14. Ingeborg D.

    Wir bekommen bald eine 6 Monate alte Hündin direkt aus Rumänien.
    Wir haben schon eine Hündin .
    Wie können wir den Erstkontakt am besten gestalten, da ein gemeinsamer Spaziergang ja wegfällt. Wenn sie sich im Garten kennenlernen, sollte die neue Hündin den Garten vorher erkunden dürfen?
    Im Garten dann ganz ohne Schleppleine?

    Antworten
    • Sissy Leonie Kreid

      Hallo Ingeborg,

      es ist ratsam, Freunde/Bekannte/Familie um Hilfe zu bitten und euch in einem Garten zu treffen, der nicht zum Heimatterritorium Ihrer eigenen Hündin gehört. Außerdem sollte genügend Platz für beide Hunde sein, um sich aus dem Weg zu gehen (ich würde spontan sagen mind. 200qm). Da unklar ist, wie stark verunsichert Ihre neue Hündin sein wird, ist es ratsam an dieser das Panikgeschirr, sowie die Schleppleine dran zu lassen. Ihre erwachsene Hündin kann ohne Geschirr und Leine sein, sofern Sie sicher sind, dass diese nicht über den Zaun geht. Vertragen Sich die beiden (30min-1h), sollte die nächste Station der eigene Garten sein und erst danach der Weg ins eigene Haus gehen, wo Ihre neue Hündin auch erstmal räumlich eingeschränkt ist – sprich, sie hat weniger Privilegien, als Ihre ältere Hündin (z.B. nicht aufs Sofa oder nicht mit ins Bett).

      Ich wünsche Ihnen alles Gute!
      Sissy

      Antworten
  15. Heike M.

    Liebe Frau Kreid, danke für den guten Artikel.
    Wir haben vor 10 Tagen einen 5jährigen Chihuahua von einem sehr alten Ehepaar geholt, die sich nicht mehr kümmern können.
    Wir machen nur Mini-Spaziergänge, Appetit und Verdauung passen, Lösen kann er sich einstweilen nur drinnen, aber das wird hoffentlich werden. Er ist schon sehr verwirrt, das ist ja verständlich. Er hat ein sehr beschauliches Leben gehabt vorher und kennt sehr, sehr wenig, er kam wohl wenig raus bei den alten Menschen. Allerdings knurrt und bellt er meinen Mann auf einmal heftig an, auch wenn er ihn nicht bedrängt bzw. eigentlich ignoriert. Schlechte Erfahrungen hatte er keine, ich kenne die Situation, aus der der Hund kommt. Wie sollen wir reagieren? Einserseits will ich ihn noch nicht korrigieren/schimpfen – wir sind ja erst dabei, eine Beziehung herzustellen, er ist ja noch verängstigt (sein Schweif war noch nie nach oben gekringelt, den trägt er wie ein Fuchs ganz unten). Andererseits kann man ihm das ja auch nicht durchgehen lassen? Mein Mann traut sich bald nicht mehr in die Küche gehen….

    Antworten
  16. Jaqueline G

    Schöner Artikel! Wir haben eine 3 Jahre alte Straßen Hündin aus Rumänien adoptiert. Sie war 2 Monate bei einem Paar, das klappte nicht und sie kam vorübergehend auf eine Pflegestelle (3 Monate) bis wir sie nun vor ein paar Tagen zu uns geholt haben. Sie ist sehr ängstlich, zurückhaltend, hat einen extremen Fluchtreflex und erstarrt vor anderen Hunden beim Spaziergang. Haben Sie vielleicht einen Tipp für uns was das jaulen angeht? Sie jault nämlich auch wenn ich im selben Raum bin. Sobald ich in den oberen Stock gehe ebenfalls. Fressen tut sie lieber alleine, das ist auch kein Problem, haben wir organisiert, aber ab Montag muss ich wieder arbeiten (vormittags) und ich hoffe dass sie sich bis dahin ein bisschen eingewöhnt hat und entspannen kann. Sie kommt immer wieder zu mir und meinem Sohn, aber wenn man sie dann streichelt ist sie wie versteinert und senkt den Kopf ein wenig. Ich habe aber den Eindruck dass sie Zuneigung möchte in dem Moment. Wir möchten nichts falsch machen und dass es ihr gut geht. Zu de Thema jaulen trotz Gesellschaft habe ich bisher nichts gefunden. Wir wären daher sehr dankbar wenn Sie Evtl ein paar Worte dazu hätten.

    Lieben Dank vorab
    LG

    Antworten
    • Romy

      Liebe Sissy, so ein toller Beitrag, momentan sind wir voller Vorfreude auf ein 1,5 jähriges Posavatz Mädchen aus Kroatien, welches am Sonntag bei uns einziehen kann. allerdings wurde uns nun kurz vor Einzug mitgeteilt,dass sie anscheinend über Zäune springt. Wir sind zwar eingezäunt, bekommen jetzt aber ein mulmiges Gefühl. Wir haben vorher schon einmal einen Jagdhund (Mischling) gehabt, und diese Rasse scheint Kinder sehr zu mögen (haben einen 4,5 jährigen Sohn), aber wir sind uns jetzt unsicher, ob das zu Problemen führen könnte, die wir nicht abschätzen und bewältigen können….Sie wurde wohl halb verhungert im Gebirge gefunden, wohl von einem Jäger ausgesetzt…

      Antworten
  17. Peter

    Wirklich sehr gut und treffend geschrieben! Meine Kleine ist jetzt den 6. Tag bei mir, und obwohl sie sehr ängstlich ist, machen wir täglich kleine Fortschritte. Deine Tipps sind übrigens sehr gut!

    Gruss Peter aus Bern mit Tinka aus Rumänien (4-5 jährig)

    Antworten
    • Sissy Leonie Kreid

      Hallo Peter,
      wie schön, dass der Blogartikel euren Start unterstützen konnte!
      Alles Gute für euch weiterhin!
      Liebe Grüße
      Sissy

      Antworten
  18. Bianka Müller

    Hallo
    Habe einen Hund on Italien er ist 1 Jahr,kann leider keine Hundeschule besuchen er spuckt ins Auto.Beim hoch heben wird er steif und quitscht wie eine Maus,habe schon zwei hundetrainern da gehabt aber jeder sagt der geht schon mal rein.Ich muss ja auch mal zum Tierarzt oder wo anders hin,was soll ich machen?Lg Bianka

    Antworten
  19. Nils E.

    Vielen Dank für diesen Bericht über deine Erfahrungen mit einem Auslandshund. Gut zu wissen, dass du dazu rätst, den Hund so schnell wie möglich in einer Tierarztpraxis durchchecken zu lassen. Ich spiele auch mit dem Gedanken, einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren und wollte mich daher hier mal informieren.

    Antworten
  20. Oliver

    Ich hoffe hier ist noch jemand aktiv. Wir haben auch einen Hund aus dem Ausland adoptiert. Haben uns eingelesen und viel von dem deckt sich mit deinem Artikel. Unser Hund ist ängstlich und verkriecht sich seit 4 Tagen.
    Wir lassen ihm seine Ruhe und ignorieren ihn. Essen und Wasser steht vor ihm aber er frisst sehr wenig. Trinken tut er nur wenn wir ein bisschen Wasser mit viel Leberwurst verfeinern und es ihm direkt unter die Nase halten. Allerdings schafft er nur weniger als 200ml am Tag. Für seine 15kg ist das sehr wenig und wir machen uns sorgen. Er war bevor er zu uns kam beim Tierarzt und wohl gesund.
    Was können wir tun?

    Antworten
    • Sissy Leonie Kreid

      Hallo Oliver,
      das klingt, als wäre dein Hund noch unter Schock und für das Erlebnis des Umzugs und seiner Situation entsprechend ist dieser Zustand erstmal verständlich. Die Idee, das Wasser mit Leberwurst zu verbessern ist toll. Darüberhinaus klingt es sinnvoll, ihn für einige Zeit täglich oder über Nacht so allein in seinem Raum zu lassen, dass er sich sicher genug fühlen kann, herauszukommen und zu essen/trinken. Wie wir euch weitergehend helfen können, lässt sich in einem Online-Einzeltermin sicherlich gut besprechen. Melde dich gerne dazu bei uns!

      Alles gute mit dem Kleinen – ich wünsche euch, dass er bald auftaut und sein neues Zuhause genießen kann.
      Herzliche Grüße
      Sissy

      Antworten

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