Die ersten Wochen mit meinem Auslandshund
Ratgeber
Mein Hund aus dem Ausland – die ersten Wochen mit meinem Auslandshund
Inhaltsverzeichnis

Die ersten Stunden mit meinem Auslandshund
Die ersten Stunden nach der Ankunft im neuen Heim werden unterschiedlich erlebt. Wie dein Hund sich verhält, ist abhängig davon, wie er den Schock, plötzlich und quasi ungefragt in deiner Wohnung zu sitzen, verarbeitet. Deshalb wird dieser Abschnitt nach möglichen Verhaltensweisen unterteilt:
Der Hinterherläufer
Viele Hunde suchen sich einen Menschen aus der Familie aus, an dessen Fersen sie sich heften. Sie empfinden diesen Menschen als Sicherheit. In den ersten Tagen ist das völlig normal und deshalb sollte es auch vorerst geduldet werden. Dein Hund hat beschlossen, dass du oder ein Familienmitglied jetzt der Fels in der Brandung seid und du ihm die Welt schon zeigen wirst. Um die Gefühlswelt deines Hundes etwas besser zu verstehen, biete ich dir hier ein kleines Beispiel an: Stell dir vor, du kommst als Praktikant in eine neue Firma und anfangs weißt man dir keine Abteilung, kein Betreuer und auch keine Aufgabe zu. Du bist natürlich völlig verwirrt. Um dem ganzen noch eine Krone aufzusetzen, bist du im Ausland und alle sprechen eine Sprache die du nur wenig oder gar nicht kennst. Logischerweise heftest du dich an die Fersen des einen Menschen, mit dem du bisher am meisten Kontakt hattest. Das kann die Empfangsleitung sein, die Personalleitung, oder jemand, der dir die Arbeitskleidung ausgehändigt hat. Wenn du ein sehr strategisch veranlagter Mensch bist, beobachtest du vielleicht auch zuerst und beschließt, dich demjenigen anzuschließen, der in der Abteilung, in der du gerade stehst, besonders viel zu sagen hat, weil er scheinbar mit vielen Mitarbeitern in Kontakt steht oder Menschen im respektvoll begegnen und häufig nicken, wenn er (scheinbar) eine Aufgabe erteilt.

Der Verstecker:
Manche Hunde stehen nach ihrer Adoption so unter Schock, dass sie die neuen Reize in ihrem neuen Zuhause gar nicht verarbeiten können. Sie verkriechen sich im Badezimmer unter einem Schrank, im Schlafzimmer unter dem Bett oder an einem anderen, schwer erreichbaren Ort im Haus. Auch das ist völlig normal und abhängig davon, wie sehr sich die Umwelt seines vorherigen Lebens von seinem neuen Zuhause unterscheidet und wie seine Persönlichkeit strukturiert ist.
Die ersten Tage und Wochen
Gassi gehen mit meinem Hund aus dem Tierschutz

Andere Menschen kommen zu Besuch…
So ein neuer Hund ist meistens auch für den Freundeskreis und Ihre Verwandtschaft sehr interessant. Vielleicht hast du auch Kinder die bereits kaum erwarten können, ihren neuen vierbeinigen Freund ihren Freunden vorstellen zu dürfen. Generell begrüße ich es, wenn Hunde mitten im Familienleben sind und deshalb auch fast überall mitkommen dürfen, wenn die Familie Ausflüge macht oder Besuch bekommt. Dennoch rate ich dir, dich in den ersten Wochen etwas zurückzuhalten. Gib deinem neuen Familienmitglied etwas Zeit, sich an die Personen im Haushalt zu gewöhnen und etwas Vertrauen zu euch zu fassen, bevor du ihn mit weiteren Menschen und Tieren bekannt machst. Wenn du bemerkst, dass der Alltag schon sehr angenehm verläuft und ihr euch ausreichend aneinander gewöhnt habt, warte nochmal weitere fünf Tage, bevor du Besuch empfängst. So stellst du sicher, dass auch dein neuer Hund Zeit hatte, sich routiniert zu fühlen. Wenn dann der erste Besuch erwartet wird, ist es ratsam bereits gut vorbereitet zu sein. Wenn es klingelt, bringe zunächst den Hund auf seinen Platz, der natürlich abseits des Eingangsbereiches und auch nicht direkt neben dem Stuhl, auf dem du deinen Besucher platzieren möchtest, befindet. Dort leinst du den Hund an, damit er dir nicht zur Tür folgen kann und gib ihm gerne eine Leckerei, die ihn einige Minuten beschäftigt (z.B. ein Schweineohr, ein Stück Rinderkopfhaut o.Ä.). Nun holst du den Besucher an der Tür ab und geleitest ihn dorthin, wo er sich setzen darf. Bitte den Besucher vorab, deinem Hund nicht direkt in die Augen zu sehen und ihn am besten vorerst links liegen zu lassen. Möglicherweise beschäftigt sich der Hund ohnehin ausgiebig mit dem Knabberzeug, aber es ist auch möglich, dass er den Besucher erstmal anbellt. Was auch immer er tut, lasse ihm Zeit und kümmere dich um dich und den Besucher. Bellt er, macht es Sinn, sich zwischen Hund und Besucher zu positionieren und den Blick Richtung Besucher zu wenden. So vermittelst du dem Hund, dass du ihn beschützen willst. Sollte der Besucher nämlich versuchen einen von euch aufzuessen, würdest du dafür sorgen, dass der Hund nicht gleich zum „Hot-Dog“ wird. Wenn sich der Hund vollständig beruhigt hat, seinen Kauartikel aufgegessen hat und seelenruhig im Körbchen liegt, kannst du ihn von der Leine befreien. Geht er nun zum Besucher, ist das gestattet. Bleibt er auf seinem Platz, ist das ebenso erlaubt. Wenn er den Besucher nun anspringen oder anbellen sollte, bringe ihn sofort und in aller Ruhe zurück auf seinen Platz und leine ihn wieder an. Zeige deinem Hund für mindestens die nächsten dreißig Besucher, dass du dich verantwortungsbewusst um die Situation kümmerst und er in aller Ruhe zusehen kann.
Die Wahl der Hundeschule
Generell empfiehlt es sich schon vorab, also vor Adoption, einen Termin mit der Hundeschule des Vertrauens zu vereinbaren. Wenn der Hund bei dir einzieht, entstehen schnell Fragen und Unsicherheiten. Ein Hausbesuch in den ersten 14 Tagen nach Einzug des Hundes kann viele Fragen klären und vermeiden, dass große Missverständnisse euren gemeinsamen Vertrauensaufbau behindern.
Verbote
Eine der häufigsten Fragen, die mir als Hundetrainerin im Erstkontakt gestellt wird, ist, wie man dem Hund etwas verbieten kann. Meistens handelt es sich um Dinge wie Essen vom Tisch stehlen, Schuhe klauen und zerbeißen, nicht auf das Sofa springen, den Teppich nicht ankauen, etc. Ich kann völlig verstehen, dass man in den ersten Wochen überfordert ist und sich so mancher wundert, wie grenzenlos einige Hunde sein können. Wenn dein Hund ein Straßenhund ist, der keine Erfahrungen im Haushalt gemacht hat, besteht die Möglichkeit, dass er deinen Esstisch als guten Aussichtspunkt empfindet und deinen Mülleimer als abwechslungsreichen Futterautomaten. Da ein Hund in einer Menschenwelt fast alles falsch und nur wenig richtig machen kann – ist Streit und Fehler vermeiden meine liebste Variante. Stell dir vor, du kommst in eine völlig fremde Kultur und hattest keine Möglichkeit, dich vorab zu informieren. In dieser Kultur ist es unhöflich, seinem Gegenüber in die Augen zu schauen und zur Begrüßung nagt man am Zeigefinger des Anderen, statt sich die Hände zu schütteln. Außerdem isst man mit den Fingern, aber nur mit der rechten Hand. Du steckst also ganz fix in drei Situationen, wo dir dein Gegenüber sagt, dass du gerade alles Erdenkliche falsch machst. Wenn dein Tag weiter so verläuft, bist du schnell verzweifelt. Am Ende des Tages hast du wahrscheinlich die Nase voll und du beschließt, alles zu machen, was du für richtig hältst und was dir gefällt. Denn den anderen kannst du es gar nicht recht machen. So ähnlich geht es Hunden, die zum Kennenlernen nur Verbote erhalten. Deshalb, räume alles Weg, was dein Hund nicht zwischen die Zähne bekommen soll. Wenn er den Mülleimer nicht leeren soll, stelle diesen in einen Schrank, den dein Hund nicht einfach öffnen kann. Wenn du Wert auf ordentliche Schuhe und Teppiche legst, verstaue sie sicher. Und wenn du den Kuchen selbst essen möchtest, lass ihn nicht aus den Augen. Jetzt musst du deinem Hund von all den oben aufgeführten Verboten, nur noch klar machen, dass du nicht einverstanden bist, wenn er auf deinen Tisch klettert. Das ist ganz einfach, jedes Mal, wenn er auf den Tisch klettert, nimmst du ihn ruhig und bestimmt herunter und bindest ihn angeleint bei seinem Bettchen fest. Nachdem er sich abgelegt hat und mindestens zwei Minuten ruhig geblieben ist, darf er wieder frei laufen. Spätestens nach dem fünften bis zehnten Mal angebunden werden, direkt nachdem er den Tisch erklommen hat, wird er sich denken, dass er lieber frei ist, als auf seiner Aussichtsplattform Platz nehmen zu wollen. Erst wenn ein Thema vollständig geklärt ist, sollte ein neues Thema eröffnet werden. Das heißt, wenn er nicht mehr auf den Tisch springt, kann man den Teppich herausholen und ebenso mit dem Teppich, wie mit dem Tisch verfahren. Hierzu sei noch kurz gesagt, es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, die belegen, dass Hunde, die Alternativen angeboten bekommen, wenn sie Objekte ankauen, deutlich schneller lernen, welche Objekte man kauen darf und welche nicht, als jene, denen man das unerwünschte Kauobjekt weg nimmt. Praktisch umgesetzt könnte das bedeuten, dass man den Hund, der den Teppich ankaut, von dieser Stelle wegführt, um ihm am Hundebett einen Knochen zum Kauen anzubieten. So kann das Kaubedürfnis anderweitig und sozialverträglich gestillt werden.
Medizinische Aspekte
Auslandshunde und Krankheiten

Häufige Krankheiten
Hier findest du noch eine Liste, häufig auftretender Krankheiten bei Hunden aus dem Ausland und deren Überträger. Welche Untersuchungen für deinen neuen Vierbeiner vernünftigerweise vorgenommen werden sollten, berätst du am besten mit deinem Tierarzt. Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können:
- Babesiose
- Anaplasmose
- Ehrlichiose
- Borreliose
- Hepatozoonose
Krankheiten, die durch Mücken und Sandmücken übertragen werden:
- Herzwürmer
Krankheiten, die durch andere Tiere, verschmutztes Wasser oder Kot übertragen werden können:
- Giardien
- Rund- oder Bandwürmer
- Lungenwürmer
Abgesehen von Erkrankungen, die deinen Hund durch Parasiten und Insekten oder Hygiene treffen können, gilt es zu bedenken, dass viele Hunde aufgrund ihrer Vergangenheit Mangel oder Leid erfahren haben. Ein Ernährungsmangel im Welpen und Junghundalter kann zu nicht unerheblichen Wachstumsschäden führen, die möglicherweise nicht sofort sichtbar sind. Nicht selten erlebe ich auch, dass Hunde aus dem Tierschutz Misshandlungen oder Unfälle erlebt haben, die dem Körper beträchtlich zugesetzt haben. So kenne ich Hunde, in deren Rücken sich so viele Schrotkugeln befinden, dass ein Metalldetektor sofort Alarm schlagen würde, oder die durch Schläge im Kopfbereich fehlende Zähne bis hin zu schmerzhaften Kieferfehlstellungen erlitten haben. Deshalb sind röntgenologische Untersuchungen des Gelenkapparates, u.U. auch in Narkose (z.B. HD-Röntgen) durchaus sinnvoll und haben ihre Berechtigung. Zum Glück höre ich immer seltener davon, jedoch kommt es noch vor, dass man mir sagt, der Hund solle ja nicht zur Zucht eingesetzt werden und deshalb würde man ihn auch nicht im Röntgen untersuchen lassen, um mögliche Erkrankungen festzustellen. Jedoch geht es hier auch um das Wohlbefinden deines Hundes, und dieses sollte bei der Hinterfragung, ob eine Untersuchung sinnvoll ist, immer die zentrale Rolle spielen.
Abschließende Gedanken
Sissy Leonie Kreid
Unsere Ratgeber
Silvester Notfall-Tipps
Zur Adoption freigegeben!
Aggression bei Hunden
Kuscheln mit dem Hund
Hunde aus dem Ausland verstehen
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17 Kommentare
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Kann nur WOW zu dem Artikel sagen! Ich bin gerade dabei einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren. Es handelt sich dabei um keinen Strassenhund sondern lebte der Hund eingeschlossen in einem Keller. Sie kennt nichts und ist extrem Scheu. Ich denke auch, dass sie wohl die erste Zeit unter dem Sofa verbringen wird. Für sie zur Hilfe habe ich eine Hundehöhle gekauft, ich hoffe sie nimmt es an. Auf jeden Fall hat mir dieser Artikel extrem viel geholfen und ich werde mit Sicherheit einige Vorgehensweisen so umsetzen. Gerade mit der Fütterung. Als einzige Herausforderung werde ich wohl das erste Gassi gehen empfinden. Wann und wie ist der richtige Moment dem Hund an die Leine zu nehmen und was mache ich wenn der Hund nicht mitläuft? Mhmm, das muss ich mir noch überlegen aber dennoch vielen lieben Dank für diesen tollen Artikel!!!!
Hallo Stephanie,
vielen Dank für dein tolles Feedback!
Du beschreibst, dass du dir Sorgen machst, wie das Gassigehen verlaufen wird. Nach einigen Erfahrungen meinerseits mit „Keller-„/“Scheunen“-Hunden hier mein Rat an dich: Geh erstmal gar nicht Gassi. Wenn du einen Garten hast, biete deinem Hund die Möglichkeit den Garten aufzusuchen. Falls du keinen Garten hast, biete ihr einen Ort in der Wohnnung an, an dem sie sich lösen kann. Möglicherweise war es sehr oft lange dunkel im Keller. Deshalb werden ihr die ersten Ausflüge womöglich leichter fallen wenn sie in der Nacht, wenn es dunkel und leise draußen ist. Wenn dein Hund genug Vertrauen zu dir hat, sich ein Geschirr anlegen zu lassen und sich an das Tragen des Geschirrs gewöhnt hat, gib ihm die Chance, sich auch an das an der Leine geführt werden zu gewöhnen. Wenn sie bereit ist, Gassi zu gehen, wird sie gehen. Dazu bedarf es Gewöhnung an die neue Situation, Vertrauen in dich als ihren Menschen und Vertrauen in sich selbst. Um dies aufzubauen braucht es einige Zeit. Hab auch du Vertrauen, dass sie dir zeigen wird, wann sie soweit ist. Bitte vermeide an der Leine zu ziehen oder sie zum Gassi zu zwingen. Ich bin überzeugt, dass ihr so ganz viel zusammen wachsen könnt!
Ich wünsche euch alles erdenklich Gute!
Sissy
Mir hat der Artikel sehr gut gefallen. Wir haben seit Mai eine süße Maus aus Sizilien bekommen. Anfang war schwer für sie und uns. Nach 5 Monaten hat sie uns akzeptiert und eingelebt. Das Haus und ihr Garten und ich bin ihr Schutz Feld. Jetzt ist sie 1 Jahr und verrichtet endlich ihr Geschäft im Freien. Was leider gar nicht klappt auch nicht mit lecker Würstchen ist die leinenführigkeit . Sie fixiert stellen und auf gehts 😀. Geräusche bringen Sie dazu sofort den Rückzug an zu treten und den Schutz des Hauses auf zu suchen. Sind ziemlich am verzweifeln da sie in der Hunde schule alles durcheinander bringt ( die Hunde) . Wer sich einen Hund vom Ausland holt braucht viel Geduld und Verständnis. Wir lieben unsere Franzi und hoffen dass wir ihr bei den letzten Problemen auch noch helfen können.
Liebe Silke,
vielen Dank für deinen Beitrag. Es klingt, als hättet ihr ja schon sehr viel gemeinsam erreicht. Mein Tipp an dich ist, vorerst Einzelstunden bei einer/m Hundetrainer/in zu nehmen und dort die Leinenführigkeit zu üben. Offensichtlich ist das Lernen im Umfeld mit anderen Hunden für sie noch zu viel. Einen Schritt zurück gehen und erstmal ohne andere Hunde zu üben ist sicherlich schnell erfolgreicher und für alle Beteiligten entspannter und weniger frustrierend.
Ich wünsche euch alles Gute!
Hat mir sehr weitergeholfen. Bin seit frühester Kindheit mit Hunden aufgewachsen. Am 6.3. kommt der erste adoptierte Hund aus Rumänien zu mir. Die Tipps haben mir Sicherheit vermittelt. Ich werde wie immer bei Tieren mein Bauchgefühl sprechen lassen. Bin jedoch beruhigt im Fall der Fälle hier ein offenes Ohr zu finden. Vielen Dank!!
Hallo Sissy, ein toller Artikel !!! Wir hatten 18 J. einen Silky Terrier bis April 2018! wie es uns geht kannst Du Dir denken: Nun bekommen wir einen kl. Rüden aus Ungarn am 8.2. er ist 2 J. alt und ist in einem Haushalt aufgewachsener Besitzer ist nun schwer erkrankt und hat ihn abgegeben: muss jetzt mal dumm fragen, wie geht das mit der Sprache (lach )er versteht nur ungarisch!!Soll man ihm nachts Wasser hinstellen? bei unsrer Kl. stand es immer!? Danke für Deine Antwort
Hallo Waltraud,
Ich hoffe, ihr habt einen schönen gemeinsamen Start und euer Rüde lernt schnell sein neues Zuhause zu lieben. Generell ist es schon sinnvoll das Wasser jederzeit frei zugänglich stehen zu lassen.
Da Hunde mit Sprache deutlich weniger anfangen können als wir Menschen, ist die Sprache auch nicht ganz so wichtig.
Natürlich versteht er die Signale, die er auf ungarisch gelernt hat, nicht automatisch auf Deutsch. Es wird also sinnvoll sein, wenn du fragst, wie „Sitz“, „Bleib“, „Hier“ usw. je nachdem, was er kann, für ihn als Signal genannt wurde.
Du wirst ihm in seiner Muttersprache, nämlich der Körpersprache deutlich besser helfen können, wenn du dir deiner Körpersprache bewusst bist und diese auch bewusst einsetzt. So ist es z.B. nicht förderlich, wenn du dich vornüberbeugst um ihn zu rufen, da in hündischer Körpersprache das nach vorne Beugen als bedrohlich gelten kann.
Ich wünsche euch eine wunderbare gemeinsame Zeit!
Hallo liebe Sissy, mehr oder weniger durch Zufall bin ich heute auf deinen Artikel gestoßen. Die vielen hilfreichen Tipps und Hinweise machen meinem Mann und mir Mut, unsere sehnlichst erwartete ‚Herausforderung‘ 🤗 zu meistern: in ca. 3 Wochen zieht eine kleine 3jährige Hundedame aus Ungarn bei uns ein (sollte es sich Dank Corona nicht noch nach hinten verschieben).
Wir werden deine Erfahrungen gern hinzuziehen und sind sehr gespannt auf unseren ersten Auslandshund und unsere kommenden gemeinsamen Jahre.
Liebe Sissy, dein Artikel macht Mut und hilft, vielen Dank! Mein Partner und ich haben vor 2 1/2 Wochen einen 9-Monate alten Rüden aus Rumänien adoptiert und seit der ersten Sekunde in unser Herz geschlossen. Der Kleine ist wahnsinnig ängstlich, lässt sich auch noch nicht anfassen – frisst aber mittlerweile aus meiner Hand und hat kein Problem, wenn ich mit meinem Laptop neben seinem Hundebett arbeite. Dennoch ist das Ganze eine riesige Geduldsprobe, insbesondere da er panische Angst vor Leinen/Berührungen hat und wir leider nicht mit ihm vor die Tür können. In solchen Momenten wünscht man sich eine „Deadline“ getreu dem Motto -nach 4 Wochen ist das Grobe geschafft- aber natürlich ist jeder Hund anders. Nichtsdestotrotz konnte ich viel aus deinem Beitrag mitnehmen. Geduld ist wohl (wie so oft im Leben) auch in diesem Fall das Zauberwort.
Liebe Sissy,
durch Zufall bin ich auf deinen Artikel gestoßen.
Unser kleiner Peanut (Dackelmix, 2Jahre) ist vor 5 Tagen aus Griechenland zu uns gekommen. Er ist ein kleiner verschüchterter und auch ab und zu ängstlicher Kerl. In den vergangen Tagen ist er jedoch sehr aufgetaut. Er duckt sich nicht mehr bzw. bis auf einzelne Ausnahmen weg, wenn wir an ihm vorbeilaufen. Er sucht die Nähe, will gestreichelt werden und leckt einen ständig ab, wenn er aufs Sofa hochkommt. Natürlich hat er auch schon verstanden, wo das Futter gelagert wird und kann ganz schön betteln. Wenn er allerdings nicht beachtet wird und auch von uns natürlich nichts von unserem Essen abbekommt, hat er die Angewohnheit sein Stofftier von seinem Platz in der Wohnung in einer anderes Zimmer zu tragen oder sich zu kratzen und an seinen Pfoten zu knabbern und zu lecken.
Dieses geknabberte und gelecke macht uns ein bisschen Angst, da wir natürlich Entzündungen der Pfoten vermeiden wollen. Er leckt, wenn man ihn nicht mit streicheln ablehnt bis zu 5-10 min und schläft dann weiter.
Jetzt sind wir natürlich verunsichert, da wir nicht einschätzen können, ob es noch vom Stress, der Futterumstellung, der Eingewöhnung oder gar andere Ursachen hat. Dieses kratzen und lecken findet zudem auch nach den Spaziergängen statt. Flöhe hat er keine, dass haben wir schon angeschaut. Allerdings wissen wir nicht, ob wir ihm einen Gang zum Tierarzt schon ach 5 Tagen zumuten können. Vielen kannst du uns ein paar Tipps geben.
Beim Spazierengehen läuft er mittlerweile nicht mehr hinter uns, sonder vor uns, rennt und scheint Spaß zu haben. Er sucht auch ab und zu Blickkontakt. Andere Hunde, Menschen begegnet er bisschen vorsichtiger aber ist dennoch neugierig und seit gestern möchte er auch mit anderen Hunden spielen.
Futter und Trinken nimmt er während einem Spaziergang nicht an. Das anlegen des Geschirrs ist ihm nicht 100 % geheuer aber schon viel viel besser geworden.
Hallo , habe seit einigen Tagen einen Hund aus Rumänien . Am ersten tag konnte ich ruhig 10 minuten raus gehen und er blieb ruhig, heute hat er mir meine Jalousie runtergerissen, war nur im Schuppen etwas holen. Ausserdem ist er beim Spaziergang nicht sehr freundlich zu anderen Hunden. Ich liebe dieses Tier habe aber Angst das meine Nachbarn, weil er bei jeder Bewegung die von draussen kommt bellt mir Schwierigkeiten machen.
Moin Anita, ich denke, Du solltest baldmöglichst Kontskt zu einem Hundetrainer/einer Hundetrainerin aufnehmen. Es klingt, als wäret Ihr beide noch etwas überfordert.
Such‘ Dir professionelle Hilfe – viele Dinge werden sich mit der Zeit und Geduld bessern.
Alles Gute!
Sehr interessante Anregungen zu den ausländischen Tierheimhunden. Wir haben seit wenigen Tagen einen dreijährigen Hund aus einem russischen Tierheim. Mit Frauchen versteht sie sich blendend, während das mit Herrchen nicht so richtig klappen mag. Frauchen ist nun wieder bei der Arbeit und mein Hund ignoriert mich völlig. Sie bleibt auf ihrem Platz und dreht den Kopf zur Seite, weigerte sich in meiner Anwesenheit ihren Futternapf zu berühren und will auch nicht mit mir Gassi-Gehen. In Anwesenheit von Frauchen sind wir übrigens ein Herz und eine Seele.
Was mache ich falsch?
Hallo und danke für den Artikel, der viele wichtige Punkte aufgreift.
Ich habe zwei Auslandshunde, eine „leinenaggressive“ ehemalige Kettenhündin und einen Leishmaniose-positiven Rüden.
Mir fehlen eigentlich nur noch ein paar kleine Hinweise:
1. Kauft Eurem Hund bitte auf alle Fälle ein „No Escape Sicherheitsgeschirr“ mit DREI Gurten, und stellt es richtig ein. Auslandshunde erschrecken sich vor unerwarteten Dingen und können sich in Panik aus normalen Geschrirren winden.
Sichert den Hund zweifach über Geschirr und Hüftgurt (an Euch) und über Halsband mit einer zweiten Leine. Es kommen jährlich viele Auslandhunde zu Tode, weil sie sich in der fremden Umgebung erschrecken, entkommen und dann überfahren werden.
2. Seid Euch bewusst, dass Ihr einen Hund adoptieren könntet, der chronisch krank ist. Seid Euch klar darüber, dass hohe Tierarztkosten (dauerhaft) entstehen können. Mein Rüde ist im März 20 zu uns gekommen. Bis jetzt habe ich bereits etwa 1500 Euro Tieraztkosten für ihn. (Er bleibt, es geht ihm gut, er ist glücklich.)
3. Man kann es nicht oft genug sagen: habt Geduld. Mit dem Hund und mit Euch. Sissy, Du schreibst oben, dass man sich manchmal eine Deadline wünscht. Das stimmt. Aber der Wunsch ist Quark. Verhalten ändert sich nicht wie „An- und Ausschalten“. Es ändert sich in kleinen Nuancen.
Der Hund bellt nicht mehr so lange. Er steigt nicht mehr so oft auf den Tisch. Er toleriert unbekannte Artgenossen auf kürzere Distanz, etc.
Seht die kleinen Fortschritte und nehmt sie bewusst wahr. Erkennt auch, dass sich manches Verhalten vielleicht nie ganz legen wird. Aber betrachtet Euren Hund ab und an mal rückwirkende und macht Euch klar, wie weit Ihr schon zusammen gekommen seid und was Ihr schon als Team erreicht habt. Das ist wichtig.
Liebe Sissy, ich danke dir von Herzen für diesen tollen und wirklich hilfreichen Artikel! Im Juli ist ein ängstlicher rumänischer Rüde (3 J.) bei uns eingezogen, zusätzlich zu unserer quirligen Griechin (2 J.), die bereits als Welpe zu uns gekommen ist. Ich glaube, ich hab bei unserem Rumänen ziemlich viel falsch gemacht, aber dein Artikel hat mir die Augen geöffnet, und ich werde jetzt einiges ändern. Wir haben zwar schon ziemlich viel erreicht, aber derzeit macht er eher Rückschritte. Und ich glaube jetzt auch zu wissen, warum. 🙂 Danke nochmal!
Guten Tag,
wir haben seit 4 Wochen einen Rüden Aus Griechenland.
Er ist 17 Monate alt, und hat über ein Jahr an de Kette gelebt.
Es ist alles gut, er ist sehr freundlich, spielt gerne.
Was uns Sorgen macht: er begegnet anderen Hunden sehr aggressiv. Es hilft nichts: in dem Moment, in dem er einen Hund sieht schaltet er ab, reagiert auf nichts.
Wg.sind die Hundeschulen geschlossen. Wir sind schon ziemlich verzweifelt.
Vielleicht hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht.
Viele Grüße
Hallo Heidi,
eine solche Form der Aggression kann viele Ursachen haben. Am sinnvollsten wäre es mit Sicherheit, du machst einen Termin mit einer fähigen Hundetrainerin / einem fähigen Hundetrainer. Viele Hundeschule (so auch wie wir) bieten im Moment auch Training per Videoanruf an- das funktioniert tatsächlich ziemlich gut. Viele Grüße, Sissy von Akadmie Hund